Wissensmanagement: Die besten Methoden & Tools im Überblick
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Mit Wissensmanagement eine produktive Arbeitsumgebung schaffen

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In der heutigen Wissensökonomie ist es für Unternehmen entscheidend, einzigartiges Wissen zu nutzen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dies stellt eine Herausforderung dar, da das dieses wertvolle Wissen meist in den Köpfen der Mitarbeiter liegt und somit einer gezielten Organisation und Strukturierung bedarf. 

Um im Unternehmen ein professionelles Wissensmanagement zu etablieren, ist eine systematische und eingebundene Strategie unerlässlich. Dieser Artikel bietet konkrete Ansätze, stellt nützliche Methoden und Tools vor und zeigt auf, welche signifikanten Vorteile ein gut strukturiertes Wissensmanagement für ein Unternehmen mit sich bringt. 

Definition von Wissensmanagement

Wissensmanagement, auch bekannt unter dem Begriff Knowledge-Management, ist ein systematischer Prozess, der das Wissen in einer Organisation identifiziert, erfasst, speichert, teilt und nutzt. Wissensmanagement ist dabei die Basis einer funktionierenden lernenden Organisation

Besonders wichtig ist dabei, das implizite Wissen, das in den Köpfen der Mitarbeitenden vorhanden ist und oft übersehen wird. Ein erfolgreiches Wissensmanagement muss also auch Wege finden, um dieses Wissen zu erschließen und zu nutzen. 

Vorteile von Wissensmanagement

Ein erfolgreiches Wissensmanagement bietet Unternehmen verschiedene Vorteile:  

  • Durch die effektive Organisation und Nutzung von Wissen kann die Effizienz gesteigert, schnelle Entscheidungen getroffen und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams verbessert werden. 
  • Das Sammeln und Teilen von Informationen ermöglicht es Mitarbeitern, auf ein breites Spektrum an Wissen zuzugreifen, das für ihre täglichen Aufgaben erforderlich ist. Dies führt zu einer effizienteren Arbeitsweise und schnelleren Entscheidungsfindungen. 
  • Zusätzlich kann Wissensmanagement dazu beitragen, Organisationswissen aufzubauen und zu pflegen. Dies erleichtert neuen Mitarbeitern den Einstieg und verkürzt den Onboarding- und Schulungsprozess. Bei einer hohen Fluktuation im Unternehmen kann so die Effizienz der Prozesse gesichert werden. Darüber hinaus steigert die Verfügbarkeit relevanter Informationen die Mitarbeiterzufriedenheit, da sie sich unterstützt und gut informiert fühlen. 

Wie etabliert man Wissensmanagement im Unternehmen?

Um ein effektives Wissensmanagement in einem Unternehmen zu implementieren, sollten verschiedene Komponenten berücksichtigt werden: 

  1. Wissensbasis identifizieren und schaffen: Dies umfasst die Identifikation und Katalogisierung von bestehendem Wissen sowie die Generierung und den Erwerb neuer Kenntnisse, um die Wissensressourcen des Unternehmens zu erweitern. 
  2. Wissensfluss sicherstellen: Es geht um die Verteilung des Wissens innerhalb der Organisation, um Informations-Silos zu vermeiden und einen dynamischen Wissensaustausch zu gewährleisten sowie Experten zusammenzubringen. 
  3. Arbeitsumgebung für Austausch und Wissen schaffen: Es müssen Räume geschaffen werden, in denen das Wissen geteilt und platziert werden kann. 
  4. Wissensanwendung optimieren: Hierbei ist es zentral, das Wissen zu nutzen und zu bewahren, um die Wertschöpfung zu steigern und langfristig verfügbar zu halten.  
  5. Wissen zentral speichern: Tools und Methoden müssen für die Mitarbeitenden bereitgestellt werden, in denen Wissen dokumentiert, verwaltet und gespeichert werden kann.  
  6. Wissen bereitstellen und Wissen abrufen lernen: Selbst zu identifizieren, welches Wissen für meine Kolleginne und Kollegen relevant sein kann, ist nicht einfach. Genauso, das relevante Wissen abzurufen. Hier müssen Mitarbeitende unterstützt und begleitet werden, bis sie die Kultur entsprechend etabliert hat 

Wissensmanagement im HR

Wissensmanagement optimiert HR-Prozesse durch Zeitersparnis und den Einsatz von Visualisierungen. Eine interne Wissensdatenbank ermöglicht HR-Mitarbeitern einen schnellen Zugriff auf Informationen, wodurch sie sich auf strategische Aufgaben konzentrieren können. Visualisierungen wie Infografiken erleichtern das Verständnis komplexer Daten und fördern die interne Kommunikation und das Aufzeigen der Relevanz der in der HR beheimateten Themen für die Organisation.  

Zudem sorgt eine Wissensdatenbank dafür, dass die Bewerberkommunikation aktuell und einheitlich bleibt und steigert damit die Effizienz im Rekrutierungsprozess.

Wissensmanagement-Methoden

Es gibt viele verschiedene Methoden, die sich mit Wissensmanagement beschäftigen. In diesem Überblick werden einige der bekanntesten Methoden des Wissensmanagements vorgestellt: 

1. Codification and Personalization

Zwei häufig verwendete Methoden sind Codification und Personalisierung: 

  • Die Codification bezieht sich auf die Dokumentation und Formalisierung von Wissen, um es in einer für alle zugänglichen Form zu speichern. Hierfür kann man Handbüchern, Datenbanken oder Schulungsmaterialien erstellen und diese Mitarbeitenden bereitstellen.
  • Die Personalisierung konzentriert sich darauf, individuelles Wissen und Erfahrungen zu nutzen, indem Experten miteinander in Verbindung gebracht werden, um Ideen auszutauschen und Problemlösungen zu entwickeln. Dies geschieht häufig durch Netzwerke, Mentoring-Programme oder informelle Gespräche. Dadurch können die spezifischen Fähigkeiten und Erfahrungen der Mitarbeiter besser nutzbar gemacht werden.  2.

2. Geschäftsprozessorientiertes Wissensmanagement

Im geschäftsprozessorientierten Wissensmanagement steht die Integration von Wissen in die betrieblichen Abläufe im Mittelpunkt. Das Ziel ist hierbei, die tägliche Arbeit der Mitarbeiter durch Wissensressourcen zu bereichern und effizienter zu gestalten.  

Das Wissensmanagement bietet einen strukturellen Rahmen, der essenzielle Wissensprozesse wie die  

  • Identifizierung, 
  • Verteilung und  
  • Nutzung  

von Wissen umfasst. 

Wenn Mitarbeiter ihr spezielles Fachwissen direkt in die täglichen Arbeitsabläufe eines Unternehmens einbringen, hilft das, diese Abläufe reibungsloser zu gestalten. Um dies zu erreichen, nutzen Unternehmen bestimmte Werkzeuge und Systeme.  

  • Die Modellierungssprache Knowledge Modeling and Description Language, kurz KMDL, hilft dabei, Wissen und Arbeitsprozesse visuell darzustellen, sodass man besser versteht, wer was weiß und wie dieses Wissen in der Praxis angewendet wird. 
  • XML-Netzwerke sind erweiterte Computernetzwerke, die es ermöglichen, Informationen auf eine strukturierte Weise zu organisieren und auszutauschen. 
  • Workflow-Management-Systeme sind Computerprogramme, die helfen, Arbeitsabläufe zu planen, zu koordinieren und zu überwachen, sodass jeder Schritt im Prozess effizient ausgeführt wird. 

Jetzt auch unseren Artikel zum Thema Prozessoptimierung entdecken! 

3. Knowledge Management

Im Bereich des Knowledge Engineering ist es das Hauptanliegen, umfassende Wissensgebiete in eine regelbasierte Struktur zu überführen und diese in Form von computerunterstützten Systemen darzustellen. Dabei lassen sich vier Hauptbereiche differenzieren: 

  1. Die Erhebung bezieht sich auf das Ordnen und die formelhafte Darstellung von Wissen.  
  2. Im Rahmen der Modellierung steht die Konzeption und die Systemarchitektur im Fokus.  
  3. Die computerbasierte Verarbeitung nutzt explizites Wissen zur Problemlösung und zur Erzeugung von Resultaten.  
  4. Die Visualisierung ermöglicht es dem Nutzer, Wissen auf interaktive Weise zu erleben. 

Die richtige Methode für das Wissensmanagement finden

Um als Unternehmen die passende Methode für das Wissensmanagement zu finden, sollte man einen mehrstufigen Ansatz verfolgen: 

  1. Analyse der Unternehmensziele und -kultur: Welche Rolle spielt Wissen in der Organisation? Ist es ein zentraler Wettbewerbsvorteil oder dient es vorrangig der internen Effizienz? Die Wissensmanagementstrategie sollte die Kultur und die strategischen Ziele des Unternehmens widerspiegeln. 
  2. Bestandsaufnahme vorhandener Daten und Wissensquellen: Welche Arten von Wissen sind bereits im Unternehmen vorhanden und wie wird dieses momentan verwaltet?  Dazu gehören dokumentiertes Wissen in Datenbanken ebenso wie das implizite Wissen der Mitarbeitenden. 
  3. Bedarfsanalyse und Stakeholder-Einbindung: Welchen konkreten Bedarf an Wissen in den verschiedenen Bereichen des Unternehmens gibt es? Hierbei sollte man alle relevanten Stakeholder einbeziehen, um einen umfassenden Überblick zu erhalten. 
  4. Evaluierung von Methoden und Tools: Welche Methoden und Werkzeuge sind für das Wissensmanagement verfügbar? Welche passen für die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens? 
  5. Schulung und Unterstützung der Mitarbeitenden: Für eine erfolgreiche Implementierung ist es entscheidend, dass alle Mitarbeitenden geschult werden und den Nutzen des Wissensmanagements verstehen und relevantes Wissen identifizieren können. 

Wissensmanagement-Tools: Die Anforderungen im Überblick

Wissensmanagement-Tools müssen verschiedene Anforderungen erfüllen, um effektiv zu sein: 

  • Sie müssen die Möglichkeit bieten, Wissen zu speichern, zu organisieren und leicht wiederzufinden. Dies bedeutet, dass die Tools eine benutzerfreundliche Schnittstelle haben sollten, die es den Benutzern ermöglicht, schnell auf die benötigten Informationen zuzugreifen. Tools, die eine Suchfunktion haben, bieten den Vorteil, dass man Wissen direkt verschlagworten kann und Mitarbeitende so schneller zum Ziel ihrer Suche gelangen.  
  • Ein gutes Wissensmanagement-Tool sollte die Zusammenarbeit und das Teilen von Wissen fördern. Dies bedeutet, dass es Funktionen wie das Kommentieren, Bewerten und Teilen von Dokumenten geben sollte. 
  • Zusätzlich müssen Wissensmanagement-Tools sicher sein, um vertrauliche Informationen zu schützen. Dies bedeutet, dass sie Funktionen wie Zugriffskontrollen und Verschlüsselung bieten sollten, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer auf bestimmte Informationen zugreifen können. 

Hinweis: Es ist wichtig, dass die Tools skalierbar sind, um den sich ändernden Anforderungen und dem Wachstum des Unternehmens gerecht zu werden. 

Wissensmanagement-Tools im Überblick

Um Wissen im Unternehmen verbreiten und managen zu können, braucht es bestimmte Tools. Wir haben einige beliebte Tools zusammengestellt, die beim Wissensmanagement unterstützen können: 

Mit Wissensdatenbanken den Wissenstransfer organisieren

Informationssysteme sind ein Schlüsselelement im Wissensmanagement, da sie es Mitarbeitern ermöglichen, Wissen zu teilen, auszutauschen, zu bewerten und zu bearbeiten.   

Eine interne Wissensdatenbank, auch Knowledge Base genannt, dient als zentrale Anlaufstelle für Mitarbeiter, um essenzielle Informationen schnell zu recherchieren. Diese Plattform ist ausschließlich für die Nutzung innerhalb eines Unternehmens konzipiert, wodurch vertrauliche Daten geschützt und von der Öffentlichkeit abgeschirmt werden. So können auch sensible Unternehmensdaten, wie spezifische Details zu Produktinnovationen, sicher geteilt werden. 

Innerhalb einer solchen Datenbank ist es möglich, dass Mitarbeiter Wissen in Form von Ideen, Lösungsstrategien, Fachartikeln oder Anleitungen teilen, die für alle befugten Kollegen zugänglich sind. Eine geeinigte Nutzung setzt eine sorgfältige Strukturierung, Klassifizierung und Formatierung der Inhalte voraus sowie eine intuitive Suchfunktion, mit der man die gesuchten Informationen schnell findet. 

Mitarbeiterverzeichnis

Das Mitarbeiterverzeichnis ist eine zentrale Datenbank, die es Mitarbeitern ermöglicht, schnell Fach- und Interessengebiete zu identifizieren. In dem Verzeichnis sind die Fachgebiete, Projektbeteiligungen und Interessen der Mitarbeitenden aufgeführt, was es erleichtert, den richtigen Ansprechpartner für bestimmte Fragen und Anliegen zu finden.  

Durch das Mitarbeiterverzeichnis können Unternehmen von dem kollektiven Wissen der Mitarbeitenden profitieren. Es ermöglicht es ihnen, auf eine breite Palette von Fachkenntnissen und Erfahrungen zuzugreifen, um Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und Probleme zu lösen.  

Intranet und Blogs

Einzelne Mitarbeiter oder speziell zusammengestellte Teams können Blogs oder ein Intranet mit Artikeln und anderen Inhalten füllen. Es ist entscheidend, dass diese Inhalte, sofern sie unter der Firmenmarke publiziert werden, im Einklang mit der Unternehmensstrategie, den Leitbildern und der Kommunikationspolitik stehen. Dadurch erreicht man schnell viele Mitarbeitende mit neuen Informationen und Wissen im Unternehmen. 

Projektpräsentationen

In regelmäßigen Abständen halten Teams Präsentationen zu aktuellen oder kürzlich fertiggestellten Projekten, um ihr erworbenes Wissen über innovative Technologien, Methoden oder Erkenntnisse mit anderen Kollegen zu teilen. 

Fazit zum Wissensmanagement im Unternehmen

Durch die erfolgreiche Implementierung dieser Methoden wird die Effizienz im Wissensmanagement des Unternehmens gesteigert. Unabhängig von der Größe des Unternehmens, vom kleinen Start-Up über mittelständische Unternehmen bis hin zum großen Konzern, ist dies ein wichtiger Schritt hin zu einer lernenden Organisation. Zunächst sollten konkrete und zum jeweiligen Unternehmen passende Maßnahmen erarbeitet werden, die ergriffen werden können, damit das Unternehmen zur lernenden Organisation werden kann. Die passenden Wissensmanagement-Methoden sind hier ein guter Anfang. 

Weitere Impulse zum Thema Wissensmanagement und darüber hinaus über den Weg zur lernenden Organisation erhalten Sie in unserer gleichnamigen Lernreise. Hier beginnen Sie bereits, den Rahmen zu schaffen, damit Mitarbeitende sich noch besser entwickeln können und so Ihr Unternehmen voranbringen. Denn nur eine lernende Organisation ist eine Organisation, die mit der Zukunft Schritt hält. 

Portraitfoto von Jeanette Will
Jeanette Will
Portraitfoto von Johannes Schiebener
Johannes Schiebener
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