New Work: Lösung der Herausforderung des Fachkräftemangels?
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New Work: Lösung der Herausforderung des Fachkräftemangels?

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Der Fachkräftemangel und steigende Burnout-Raten zwingen Unternehmen zum Umdenken.

„New Work“ wird dadurch zum Schlüsselkonzept: Es geht um Arbeitsmodelle, die Flexibilität, Sinnhaftigkeit und Mitarbeiterzentrierung in den Fokus rücken. Doch kann New Work die aktuellen Herausforderungen meistern und gleichzeitig eine attraktive Employee Experience schaffen?

In diesem Beitrag werden wir untersuchen, wie New Work sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich bringt, welche Rolle Human Resources (HR) in diesem Prozess spielt und wie die zukünftigen Arbeitsplätze gestaltet werden können.

Was versteht man unter New Work und warum ist es wichtig?

New Work beschreibt die Umgestaltung der Arbeitswelt hin zu flexiblen und sinnstiftenden Strukturen.

Der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann prägte den Begriff in den 70er Jahren, um eine Arbeitskultur zu fördern, die individuellen Bedürfnissen gerecht wird.

New Work ist heute ein Synonym für die Arbeit der Zukunft und umfasst Konzepte wie Arbeit 4.0. Unter diesem Begriff vereinen sich alle Entwicklungen, die den Wandel hin zu einer mitarbeiterorientierten, zukunftsfähigen Arbeitswelt prägen. In Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und demografischem Wandel sind solche Konzepte entscheidend, um die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu stärken und Herausforderungen der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu begegnen.

Die Folgen von Fachkräftemangel und Arbeitsverdichtung

Die aktuellen Arbeitsmarkttrends stellen das New-Work-Konzept vor erhebliche Herausforderungen: Studien zeigen laut ifo, dass aktuell 50 % der deutschen Unternehmen vom Fachkräftemangel betroffen sind; bis 2036 werden rund 30 % der Erwerbstätigen in Rente gehen, so der MDR. Diese Entwicklung führt zur Arbeitsverdichtung und erhöhtem Leistungsdruck, was Burnout-Risiken steigen lässt.

Denn obwohl die Digitalisierung ursprünglich Entlastung schaffen sollte, fühlten sich laut verdi 2023 nur 10 % der Mitarbeitenden durch digitale Technologien entlastet. Im Gegensatz dazu empfanden 40 % eine stärkere Belastung. Hauptgründe hierfür sind das erhöhte Arbeitspensum, Multitasking und technische Probleme.

Bereits 2018 gaben laut Deutschem Gewerkschaftsbund 46 % der Befragten an, unter großem Zeitdruck zu arbeiten, was ein wesentlicher Faktor für Burnout ist. In den letzten zehn Jahren stiegen die diagnostizierten Burnout-Fälle um 200 %, so das RKI, was Unternehmen jährlich Kosten in Milliardenhöhe verursacht.

Effiziente Zusammenarbeit und eine flexible Arbeitsgestaltung können helfen, Stress und Burnout zu reduzieren.

Gestaltung einer positiven Employee Experience durch New Work

New Work schafft Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, besonders bei der Rekrutierung und langfristigen Bindung von Fachkräften. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels reicht ein attraktives Gehalt oft nicht mehr aus, um hochqualifizierte Talente zu gewinnen. Eine ansprechende Employee Experience mit gezielten Maßnahmen über den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus ist daher von zentraler Bedeutung.

Maßnahmen für eine positive Employee Experience:

  • Flexibles Onboarding
  • Kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten
  • Wertschätzende Unternehmenskultur
  • Flexible und hybride Arbeitszeitmodelle

Die Employer Experience mithilfe von Peras unterstützen

Die Lernangebote von Peras bieten einen umfassenden Rahmen, um Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Employer Experience zu unterstützen, mit einem Fokus auf vier wesentliche Bereiche, die in der heutigen Arbeitswelt entscheidend sind.

Transformationsprozesse aktiv zu gestalten ist essenziell für die Arbeitswelt von morgen. Um HR und IT wirksam und zukunftsfähig miteinander zu verbinden und den Fokus auf die Mitarbeiter zu legen, ist eine individuelle Beratung vorteilhaft. Peras-Kunden, die eine individuelle Gestaltung ihrer Arbeitswelt angehen wollen, bekommen durch das HR-Consulting alles aus einer Hand.

1. Mensch & Zusammenarbeit:

Diese Kurse fördern effektive Teamarbeit und moderne Führungskompetenzen in agilen Umgebungen. Durch die Entwicklung von Fähigkeiten in den Bereichen Fokus, Produktivität und innovative Meeting-Strukturen können Unternehmen eine Arbeitskultur schaffen, in der effiziente Kommunikation und gesunde Produktivität im Mittelpunkt stehen. Dies unterstützt eine positive Employee Experience, indem es Stress reduziert und kollaboratives Wachstum fördert.

2. Software & digitale Arbeitsmittel:

Schulungen in den Bereichen KI, ChatGPT und Produktivitätstools wie MS365 ermöglichen es Mitarbeitenden, digitale Lösungen nahtlos in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern schafft auch ein unterstützendes, technologieorientiertes Umfeld, in dem Mitarbeitende sich befähigt fühlen, den Anforderungen des modernen Arbeitsplatzes gerecht zu werden, was die Zufriedenheit steigert und Reibungen im Arbeitsalltag reduziert.

3. Unternehmenskultur & Werte:

Von Nachhaltigkeitsstrategien bis hin zu Social Media Recruiting sind diese Programme darauf ausgerichtet, eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur zu gestalten. Durch die Bearbeitung von Schlüsselbereichen wie Employer Branding, Employee Experience und Lernkultur können Unternehmen eine engagiertere und motiviertere Belegschaft aufbauen, was ihre Attraktivität als Arbeitgeber stärkt.

4. Entgeltabrechnung & Personalservices:

Für HR-Profis bieten diese Angebote wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Entgeltabrechnung und HR-Compliance, was eine Grundlage für Transparenz und Fairness schafft. Diese Aufmerksamkeit für administrative Exzellenz trägt dazu bei, Vertrauen zu schaffen und sicherzustellen, dass sich Mitarbeitende wertgeschätzt und fair entlohnt fühlen – ein wesentlicher Aspekt für eine positive Employee Experience.

Vor und Nachteile von New Work

Ein klarer Vorteil von New Work ist die Förderung flacher Hierarchien und die Bildung gemischter, hybrider Teams. Diese Ansätze können die Kommunikation verbessern und die Kreativität fördern. Flexible Arbeitszeiten und alternative Arbeitsmodelle bieten den Mitarbeitern eine bessere Work-Life-Balance und können Burnout-Raten senken.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Die erhöhte Freiheit und Verantwortung erfordert ein hohes Maß an Selbstorganisation, was nicht für jeden Mitarbeitenden geeignet ist. Zudem können hybride oder fluide Teams die klare Abgrenzung von Verantwortlichkeiten erschweren. Dies kann zu einer ineffizienten Zusammenarbeit führen, wenn nicht sorgfältig strukturiert wird.

New Work im Unternehmen etablieren

Die Umsetzung von New Work in Unternehmen lässt sich durch folgende Schritte komprimiert darstellen:

  1. Flexible Arbeitsmodelle: Einführung von Homeoffice, Remote Work und Gleitzeit, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.
  2. Agile Strukturen: Flache Hierarchien und agile Methoden ermöglichen schnellere Entscheidungen und mehr Eigenverantwortung.
  3. Wertschätzende Kultur: Förderung von Feedback und Anerkennung stärkt die Employee Experience und das Engagement.
  4. Weiterbildung: Regelmäßige Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten unterstützen die persönliche und berufliche Entfaltung.
  5. Technologie einsetzen: Moderne Collaboration-Tools und Projektsoftware ermöglichen reibungslose, ortsunabhängige Zusammenarbeit.
  6. Gesunde Arbeitsumgebung: Ergonomische Arbeitsplätze und Angebote zur Work-Life-Balance fördern das Wohlbefinden.
  7. Ganzheitliche Employee Experience: Maßnahmen über den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus stärken die Bindung und Zufriedenheit.

HR als Treiber von New Work

HR-Teams stehen vor der Aufgabe, alternative Arbeitsmodelle zu fördern, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. Ansätze wie Design Thinking und agiles Projektmanagement ermöglichen eine flexible, zielgerichtete Arbeitsgestaltung, die nicht nur Innovation, sondern auch individuelle Entfaltung und Resilienz im Unternehmen stärkt.

Die Rolle von HR in der New-Work-Welt

Die Rolle der Personalabteilung ist schon vor dem ersten Arbeitstag neuer Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Nach erfolgreicher Einstellung entfaltet sich die Kernaufgabe von HR: Als treibende Kraft managet die Abteilung das Zusammenspiel der Teams, steigert die Motivation und prägt aktiv die Firmenkultur.

Dies geschieht durch vielfältige Maßnahmen - von digitalen Ressourcen für Teambuilding-Aktivitäten über die Einführung zeitgemäßer Projektmanagement-Lösungen bis hin zur Bereitstellung von Plattformen für die teamübergreifende Zusammenarbeit.

Darüber hinaus gestaltet HR die Arbeitsumgebung maßgeblich mit. Sei es durch die Auswahl geeigneter Kommunikationswerkzeuge oder die Schaffung einer ansprechenden Büroatmosphäre - all dies trägt zu einem produktiven und angenehmen Arbeitsumfeld bei.

Welche Skills benötigt HR für New Work?

Die moderne Arbeitswelt erfordert von HR-Fachkräften ein erweitertes Kompetenzprofil.

Zu den unverzichtbaren Fähigkeiten zählen:

  • Souveräner Umgang mit Projektmanagement-Methoden
  • Versierte Handhabung digitaler Tools und IT-Systeme
  • Kompetenz in der Analyse und Interpretation von HR-Kennzahlen
  • Spezialisiertes Know-how, beispielsweise bei der Gewinnung von Tech-Talenten
  • Ausgeprägte Fähigkeit zum strategischen und systematischen Denken

Die klassischen HR-Aufgaben bleiben zwar bestehen, doch der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer neuen Perspektive: HR-Experten müssen sich als Architekten der Organisationsentwicklung verstehen und strukturiert an Veränderungen herangehen.

Führungskultur im Wandel

New Work verändert auch die Führungskultur: Hierarchien werden flacher, und Führungskräfte agieren zunehmend als Coaches und Mentoren, die den individuellen Weg zur Selbstverwirklichung fördern. In hybriden Teams, die flexibel und agil organisiert sind, steigt die Bedeutung von abteilungsübergreifender Zusammenarbeit und von Kommunikations-Tools, die ortsunabhängige Teamarbeit ermöglichen.

Zukunft der Arbeit: Flexibel, vernetzt, digital

2024 setzen Unternehmen verstärkt auf „digital-first“-Strategien, um Agilität und Effizienz zu fördern. Eine Accenture-Studie zeigt, dass Unternehmen mit einem starken digitalen Kern bis zu 60 Prozent mehr Umsatzwachstum und bis zu 40 Prozent höhere Gewinne erzielen.

Die Arbeitswelt der Zukunft wird durch agile Organisationsformen und flexible Hybridmodelle geprägt, die neue Technologien nutzen, um persönliche Entwicklung und sinnstiftende Tätigkeiten zu fördern. Unternehmen, die New Work leben, schaffen eine zukunftsweisende Kultur und fördern nachhaltigen Erfolg und Mitarbeiterzufriedenheit.

Innovative Konzepte dieser modernen Arbeitskultur:

  • Desksharing: Mitarbeitende wählen täglich ihren Arbeitsort neu. Dies erhöht die Flexibilität und fördert den abteilungsübergreifenden Austausch sowie die Vernetzung im Unternehmen.
  • Co-Working-Spaces: Gemeinschaftliche Arbeitsorte bieten Selbstständigen und Remote-Mitarbeitenden eine professionelle Alternative zum Home-Office und fördern den kreativen Austausch.
  • Digitales Nomadentum: Diese Form der Arbeitsortflexibilität erlaubt es Beschäftigten, von überall aus zu arbeiten. "Workations" – eine Kombination aus Arbeit und Urlaub – sind ein Beispiel für diesen Lifestyle.
  • Crowdworking: Diese kollaborative Arbeitsform nutzt das Fachwissen einer globalen Community für spezifische Projekte. Unternehmen profitieren von einem globalen Talentpool und fördern Innovation durch Diversität.

Fazit

New Work lebt weiter und bietet Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Unternehmen, die flexible, mitarbeiterzentrierte Arbeitsmodelle priorisieren, können Fachkräftemangel und Arbeitsverdichtung erfolgreich begegnen. Dies erfordert jedoch die Bereitschaft, traditionelle Strukturen zu überdenken.

Trotz struktureller Hürden bringt eine durchdachte Umsetzung positive Effekte für die Employee Experience, reduziert Burnout-Risiken und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. New Work wird so zur zentralen Strategie, um Arbeitsplätze der Zukunft flexibel und digital zu gestalten und langfristigen Erfolg zu sichern.

Portraitfoto von Johannes Schiebener
Johannes Schiebener
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