Wissensmanagement mit User Generated Content: Peras GmbH
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Wissensmanagement mit User Generated Content

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Wissen teilen und sichern ist heute in Unternehmen von größter Bedeutung – mehr noch, es ist überlebensnotwendig. Denn Fachkräftemangel und demografischer Wandel verschärfen für Unternehmen das Risiko kritisches Wissen und Kompetenzen zu verlieren. Denn viele Mitarbeitende verlassen in den nächsten Jahren ihre Arbeitgeber, weil ihre Berufslaufbahnen altersbedingt enden oder weil sie attraktive Wechselmöglichkeiten wahrnehmen. Ohne dieses das Wissen dieser Mitarbeiter können sie Unternehmen oft ihre Leistungen nicht mehr adäquat erbringen und verlieren ihre Wettbewerbsvorteile. Dieses Wissen zu sichern, ist ein Teilaspekt des Konzeptes einer lernenden Organisation. Die Heranführung von Mitarbeitern an das Thema User Generated Content ist ein Teil der Antwort auf die Frage: Wie sichern wir unser Wissen? 

Fachkräftemangel bedroht Know-how in Unternehmen

Es besteht ein erheblicher und sich weiter verschärfender Fachkräftemangel. Im Juli 2022 waren bereits 50% der Unternehmen in Deutschland von einem Fachkräftemangel betroffen und im Januar 2023 waren 2 Mio. Stellen in Deutschland unbesetzt. Bis 2036 gehen 30% aller erwerbstätigen in Rente.  

Eins der großen Probleme dabei ist: Damit geht viel Wissen verloren und viele Mitarbeiter haben sogenanntes Erfahrungs- und Kopfwissen. Das ist Wissen, welches nicht richtig dokumentiert wurde. Doch wie kann dieses Wissen gesichert werden? 

Möglichkeiten für das Wissensmanagement durch User Generated Content

Der Begriff User Generated Content entstammt ursprünglich aus der Entstehung des Web 2.0, in dem es für Internetnutzer möglich wurde selbst Inhalte zum Internet beizutragen, so zum Beispiel in Form von Blogs, Foren, Social Media Posts, Videos oder auch Podcasts/Audios, inzwischen auch Live-Streams. Diese Idee wird nun auch auf den Unternehmenskontext übertragen.

Die Idee in Bezug auf ältere Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen  ist: Sie halten ihr Wissen in einem Medienformat fest und stellen es den Kollegen zur Verfügung, sei es in einem Wissensmanagement-System, auf einer Lernplattform, in Microsoft Teams, Sharepoint oder auf einem Laufwerk.

Hier sind einige Beispiele

  • Wissensteilung: Es sollte geklärt werden, ob es sich um reines Kopfwissen handelt. Oft haben Mitarbeiter eigene Aufzeichnungen, die wertvoll sein können. Ein wertschätzender Umgang kann sie ermutigen, diese Aufzeichnungen zu teilen.
  • Erstellung von schriftlichen Aufzeichnungen: Das schriftliche Festhalten von Wissen ist oft nicht die optimale Lösung. Durch Gespräche und Schulungen kann der Wissensaustausch effektiver gestaltet werden.
  • Video- und Audioaufzeichnungen: Informelle Aufnahmen sind zu fördern. Ein erfahrener Mitarbeiter könnte einem Neuling während des Onboardings zur Seite gestellt werden., Wichtig dabei: Aufzeichnen. Egal, ob es sich um ein Fachgespräch oder eine interne Schulung handelt. Das geht am einfachsten mit marktüblicher Online-Meeting Software, die sehr viele Unternehmen ohnehin bereits im Einsatz haben. Danach kann die Aufzeichnung noch minimal nachbearbeitet werden, um Irrelevantes zu entfernen.  
  • Nutzung von KI: Tools für die automatische Transkription und Übersetzung von Aufzeichnungen können das Wissen schriftlich zugänglich machen und dessen Auffindbarkeit erleichtern (z.B. in Microsoft Sharepoint, Confluence o.Ä.). Inzwischen gibt es KI-Tools, die in der Lage sind, Videos und Audios live zu übersetzen und dabei sogar die Stimme des Sprechers annähernd perfekt nachzuahmen

Maßnahmen für ein erfolgreiches Wissensmanagement mit User Generated Content

Unternehmen und Führungskräfte sollten sich diesem Thema früh widmen und an diese Maßnahmen denken: 

  • Software bereitstellen: Mitarbeiter benötigen geeignete Software, um Aufzeichnungen zu erstellen und zu teilen. Überprüfen Sie vorhandene Tools im Unternehmen, bevor Sie neue anschaffen.  
  • Kultur des Vertrauens schaffen: Bei Befürchtungen um Jobverlust oder Kritik an geteilten Inhalten werden Mitarbeiter sich nicht am Sichern ihres Wissens beteiligen. Vorbehalte gegenüber technologiebasierten Lösungen und neuen Medienformaten müssen durch Ausprobieren und Ermutigung abgebaut werden.  
  • Neue Offboarding-Form etablieren: Bei bevorstehendem Ausscheiden sollte in seinem Offboarding-Prozess frühzeitig ein Wissens-OffboardingSicherungs-Prozess gestartet werden. Führungskräfte sollten betroffene Mitarbeiter früh und wertschätzend ansprechen, insbesondere im Falle bevorstehender Verrentung.  
  • Hemmschwellen abbauen: Unbehagen bei Aufzeichnungen kann durch Übung und Wertschätzung überwunden werden. 
  • Rechtliches früh klären: Zusammen mit der Rechtsabteilung oder einem Anwalt sollten faire Rechteabtretungsformulare erstellt werden, die den Mitarbeitern gewisse Bedingungsfestlegungen ermöglichen.  
  • Zeit einräumen: Die Sicherung von Wissen ist zeitintensiv, aber lohnenswert und sollte durch Führungskräfte priorisiert werden, um Mitarbeiter von anderen Aufgaben entbinden zu können. 

Fazit zum User Generated Content

User Generated Content kann eine Herangehensweise sein, um die Sicherung von wertvollem Kopfwissen anzugehen. Unternehmen, die sich früh um das Thema kümmern und entsprechend priorisieren, können mithilfe neuer Technologien praktische und wirksame Maßnahmen etablieren, um das Teilen und Halten von Wissen umzusetzen.  

Durch die Einbindung von Mitarbeitenden in die Erstellung und Pflege von Inhalten, können Unternehmen eine lebendige Wissensdatenbank schaffen, die nicht nur das vorhandene Wissen dokumentiert, sondern auch den kontinuierlichen Austausch und die Aktualisierung von Informationen ermöglicht. Auf diese Weise können Firmen sicherstellen, dass das wertvolle Know-how innerhalb des Unternehmens erhalten bleibt, selbst wenn erfahrene Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder in den Ruhestand treten.  

Portraitfoto von Jeanette Will
Jeanette Will
Portraitfoto von Johannes Schiebener
Johannes Schiebener
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